Paderborn/Borchen. Auch wenn sie selbst seit Neuestem für die Anlage eigener Gelder bei ihrer Zentralbank zur Kasse gebeten wird: Die Volksbank Elsen-Wewer-Borchen wird ihren Privatkunden bis auf Weiteres keine Negativzinsen berechnen. Das hat Vorstandsmitglied Hartmut Lüther jetzt auf der Vertreterversammlung des genossenschaftlichen Kreditinstituts erklärt. Die "Bank-Parlamentarier" waren zur Wochenmitte in der Bürgerhalle von Kirchborchen zusammengekommen, um sich von Vorstand und Aufsichtsrat über Verlauf und Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres unterrichten zu lassen und die laut Satzung notwendigen Beschlüsse herbeizuführen. Die Versammlungsleitung lag in Händen des Aufsichtsratsvorsitzenden Manfred Kamp.
In seinem Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr zeigte sich Vorstandsmitglied Hartmut Lüther zufrieden mit der Entwicklung der Volksbank. Mit den Mitarbeitern war es dem Institut gelungen, den Geschäftsumfang spürbar auszuweiten. Nahezu in allen wichtigen Bilanzpositionen lagen die Zuwächse über dem Schnitt der Banken unter dem Dach des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbands (RWGV). So steigerte die Bank ihre Ausleihungen an Kunden um 7,4 Prozent auf knapp 200 Millionen Euro. Bei den neu zugelegten Krediten lag der Zuwachs sogar bei beachtlichen 26 Prozent.
Aufwärts ging es auch bei den Kundeneinlagen. Hier lag die Steigungsrate trotz historisch niedrigen Zinsen bei überdurchschnittlichen 5,9 Prozent, der erreichte Wert am Jahresende bei 207 Millionen Euro. Für die Vorstände sind die Sparer derzeit die "Leidtragenden der politisch gewollten Niedrigzinsen". Dennoch, so Lüther, führe am Sparen - etwa für die eigene Altersvorsorge - kein Weg vorbei. Mit einer kundenorientierten Beratung und Empfehlungen, die passgenau auf die Situation des Anlegers zugeschnitten sind, will die Volksbank den Sparern helfen, ihre Ziele zu erreichen. Aufgrund des lebhaften Kundengeschäfts erhöhte sich die Bilanzsumme der Volksbank Elsen-Wewer-Borchen um 8,9 Prozent auf einen neuen Spitzenwert von 272 Millionen Euro. Das betreute Kundenvolumen, also alle Kundengelder und Kredite in den eigenen Büchern und bei den Partnerinstituten der genosschenschaftlichen Finanzgruppe, kletterte auf 567 Millionen Euro.
Die Ertragslage des Instituts bezeichnete das Vorstandsmitglied Aloys Lohmeier in seinem Bericht als "zufriedenstellend". Die Bank hat einen Bilanzgewinn von 404.000 Euro ausgewiesen. Durch einen einstimmigen Beschluss der Vertreterversammlung erhalten 8.311 Mitglieder daraus als Gewinnbeteiligung eine Dividende in Höhe von 4,5 Prozent.
Einig zeigte sich die Versammlung auch bei allen anderen Beschlüssen: Der Jahresbericht wurde einstimmig festgestellt. Vorstand und Aufsichtsrat erhielten ohne Gegenstimmen die notwendige Entlastung. Auf personelle Kontinuität setzte das "Bank-Parlament " bei Wahlen zum Aufsichtsrat: Die drei turnusmäßig ausgeschiedenen Mitarbeiter, Manfred Kamp, Bernhard Hartmann und Karl Wegener erhielten ohne Gegenstimmen das Mandat für drei weitere Jahre im Kontrollgremium.
Vertreterversammlung 29.06.2016
Auch künftig führt am Sparen kein Weg vorbei
Volksbank Elsen-Wewer-Borchen setzt bei Geldanlage auf passgenaue Lösungen

hinten links: Vorstandsmitglied Hartmut Lüther, Referent Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger (leitet den Lehrstuhl für Sportmedizin an der Universität Paderborn), Vorstandsmitglied Aloys Lohmeier, vorne links: Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Kamp, Bürgermeister der Gemeinde Borchen Reiner Allerdissen, Foto: Stephan (RWGV)