Paderborn/Borchen (eph). Die fortschreitende Digitalisierung in der Finanzbranche ist mit Chancen und Herausforderungen verbunden. Die eigenen Online-Dienstleistungen werden von den Mitgliedern und Kunden der Volksbank Elsen-Wewer-Borchen immer intensiver genutzt. Für die Bank bleibt neben den zahlreichen digitalen Angeboten der persönliche Kontakt „Dreh- und Angelpunkt der Kunde-Bank-Beziehung“. Das hat Vorstandsmitglied Hartmut Lüther jetzt auf der Vertreterversammlung der Kreditgenossenschaft in der Bürgerhalle von Wewer unterstrichen. Die Volksbank, so Lüther, wolle neben ihrem breiten Online-Angebot besonders mit Gesprächen von Mensch zu Mensch und typisch genossenschaftlicher Beratung im Wettbewerb punkten.
Vertreterversammlung 28.06.2017
Vorrang für Gespräche von Mensch zu Mensch
Volksbank Elsen-Wewer-Borchen setzt auf Digitalisierung und klassische Werte
Im vergangenen Jahr ist das Institut damit bereits gut gefahren. Bilanzsumme, Kundenkredite und Kundeneinlagen verzeichneten zum Teil deutliche Zuwächse und lagen über Plan und Verbandsdurchschnitt. Kredite und Einlagen (Guthaben) in der eigenen Bilanz und bei Partnerinstituten (Bausparkasse Schwäbisch Hall, R+V Versicherung, Union Investment etc.) der genossenschaftlichen Finanzgruppe erreichten zum Jahresende einen Stand von 616 Millionen Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von fast 8,0 Prozent.
Kleiner Wermutstropfen für die Bank: Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus lagen die Erträge leicht unter den Vorjahreswerten. Angesichts dieser nicht guten Rahmenbedingungen zeigte sich Lüther dennoch sehr zufrieden mit der Ertragslage. Durch Beschluss der Generalversammlung (Leitung: Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Kamp) erhalten die 8.298 Mitglieder daraus eine Dividende von 4,0 Prozent auf ihre gezeichneten Geschäftsanteile.
Obwohl die Volksbank für die kommenden Jahre mit einem weiteren Druck auf die Erträge rechnet, denkt sie nicht an eine flächendeckende Einführung von Minuszinsen. Vorstand Aloys Lohmeier: „Wir haben unsere Kosten im Griff, stehen auf einem soliden Fundament und sind gut gerüstet für kommende Herausforderungen.“
Von den Vertretern gab es auf der Versammlung große Zustimmung zum eingeschlagenen Kurs der Bank. Deutlich wurde dies bei den Abstimmungen zur Feststellung des Jahresabschlusses und zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat, die jeweils einstimmig erfolgten. Einig zeigte sich das Bankparlament auch bei Wahlen zum Aufsichtsrat. Die drei turnusmäßig ausgeschiedenen Mitglieder Hermann Josef Eusterholz, Klaus Porsch und Andreas Preising wurden für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.
Gastreferent der diesjährigen Vertreterversammlung war Uni-Vizepräsident Professor Dr. Rüdiger Kabst. Er sprach über die Chancen der Digitalisierung im Alltag. Kernbotschaft seines lebendigen und mit viel Beifall bedachten Vortrags an die zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter im Saal: Quer denken, Ideen sammeln, sich mit anderen vernetzen und als Verbraucher die vielfältigen Chancen der Digitalisierung nutzen. Nicht gegen die Digitalisierung, sondern für die kommenden Veränderungen offen sein. Eine Plattform dafür bietet zum Beispiel die Universität Paderborn mit ihrer Kreativ-Werkstatt „garage33“. Kabst lud alle Unternehmer im Publikum ein, das Angebot zur Ideenfindung zu nutzen.
